Woher kommt eigentlich täglich und zuverlässig das Trinkwasser aus unserem Wasserhahn?
Diese Frage beschäftigte einige Teilnehmer bei einer der letzten Genusswanderungen und so wurde eine Besichtigung des Zweckverbandes Filderwasserversorung bei Neckartailfingen von Manfred Rausenberger geplant und für Donnerstag, den 28. August vereinbart.
Um 14 Uhr begrüßte Herr Wolfgang Schimpf von der Geschäftsleitung des Zweckverbandes über 20 interessierte TSV´ler der `65+ Gruppe´ auf dem Gelände der Wasserversorgung.
Von der Gründung im Jahre 1904, einer mutigen Tat vom Planer und Erbauer Hermann v. Ehmann, mit Anfangs acht Gemeinden, berichtete Herr Schimpf über die ständige Weiterentwicklung und Vergrößerung des Versorgungsgebietes.
Seit dem Jahr 1960 ist auch die Gemeinde Neckartenzlingen angeschlossen. Insgesamt werden neben der Industrie und Landwirtschaft 145.000 Einwohner versorgt. Sie ist heute ein Zusammenschluss von insgesamt 11 Mitgliedern mit fünf Kommunen auf den Fildern, der Stadt Aichtal, den Gemeinden Altdorf, Großbettlingen, Neckartailfingen und Neckartenzlingen, sowie der Netze BW Wasser GmbH.
Die Besichtigung führte durch das Wasserschutzgebiet mit Baumbestand für die Grundwassergewinnung und weiter an die Wasserentnahmestelle am Neckar. Das Wasserwerk gewinnt sein Wasser aus Neckarwasser (bis zu 40 %) und aus Grundwasser. Das Neckarwasser wird in einer Schnellfilteranlage von organischen und weiteren Trübstoffen befreit. Über weitere Naturfilter wie Sand und Kies, die als Langsamfilter biologisch wirksam sind, wird das Neckarwasser dem Grundwasser zugefügt. Dieses angereicherte Grundwasser wird über Fassungsleitungen dem Wasserwerk zugeleitet.
Die Aufbereitung im Wasserwerk beginnt mit der Ultrafiltrationsanlage, in der durch sehr feine Filter aus dem Wasser alle Partikel wie beispielsweise Trübstoffe, Bakterien, Viren und Einzeller entfernt werden. Anschließend wird das Wasser in einer Nanofiltration auf eine Wasserhärte von 9,7°dH und damit auf ein im Verbandsgebiet einheitliches Niveau (Eigenwasser und Bodenseewasser) gebracht: Wasserhärtebereich „Mittel“
Mit diesem gewonnen Trinkwasser wird unter anderen auch die Gemeinde Neckartenzlingen über die Hochbehälter in der Römerstraße und im Eichwasen täglich versorgt. Das zusätzlich zugeführte Bodenseewasser wird ausschließlich an die Orte auf den Fildern geliefert.
Das Trinkwasser unterliegt einer dauernden Überwachung und Kontrolle auf höchster Qualitätsstufe und zählt zu den Lebensmitteln mit der besten Kontrolle.
Auch das Thema Klimawandel und Wasserknappheit mit seinen Auswirkungen für die Trinkwasserversorgung wurde diskutiert und wird von uns allen eine Bewusstseinsänderung im Umgang mit dem kostbaren Wasser verlangen.
Die Teilnehmer waren sich beim gemeinsamen Ausklang im TSV-Sportheim einig, dass die Besichtigung sehr interessant und aufschlussreich war: „Das Öffnen des Wasserhahns wird künftig sehr viel bewusster vorgenommen und wahrgenommen!“